Wozu braucht man Aktien oder Was Lacostet die Welt - Geld spielt keine Rolex?
In den Anfängen meiner Betriebswirtschaftlichen Ausbildung lernte ich die Funktion von Aktien noch so kennen: Eine Firma braucht Kapital, dazu gibt sie Aktien aus, tauscht also Geld gegen Firmenanteile.
Die Aktionäre bekommen, quasi als Verzinsung für das eingesetzte Kapital, eine Gewinnausschüttung (Dividende), die vom Geschäftsergebnis abhängig ist (gutes Ergebnis - hohe Dividende, schlechtes Ergebnis - wenig oder auch keine Dividende) und die Firma gehört ihnen zum Teil.
Für mein Verständnis ist nun das Geschäft abgeschlossen, die Ware "Aktie" ist verkauft.
Dass es jetzt einen Markt gibt, der die Aktien kauft und verkauft - gut, aber wem nutzt das?
Dem Unternehmen doch sicherlich nicht mehr, denn deren Geschäft (Geld gegen Anteile) ist abgewickelt. Jetzt befindet sich die Aktie auf einem Zweitmarkt, der mit dem eigentlichen Unternehmen nichts mehr zu tun hat.
Der Aktionär, den mit der Firma nicht wirklich etwas verbindet, will aber mehr als die Gewinnausschüttung, er will den Kursgewinn. Also wirkt er über die Aktionärsversammlung auf das Management ein, mehr Gewinne zu machen!
Das Management folgt diesem Auftrag, überlegt, wie Kosten gespart werden können und entlässt Personal, allein durch diese Maßnahme wird die Gesellschaft besser bewertet, die Aktienkurse steigen und der Aktionär macht seinen Gewinn daraus (er verkauft, wenn der Höchststand erreicht ist).
"... In Frankfurt beginnt am Morgen die Internationale Automobil-Austellung. Dax-Spitzenreiter waren Volkswagen. Die Papiere gewannen 1,6 Prozent. In den Verhandlungen um die Stellenabbau-Pläne schießt sich das Management auf den Haustarifvertrag ein. Konzernchef Bernd Pischetsrieder wies am Wochenende auf die Möglichkeit einer Kündigung dieser Vereinbarung hin, die betriebsbedingte Entlassungen bis zum Jahr 2011 ausschließt ..."
Was hat das Unternehmen davon - nichts, oder?
Entscheidet sich ein Unternehmen für das Personal (auf äußeren oder inneren Druck oder warum auch immer) , gibt es direkt die Retourkutsche vom Aktienkurs (http://www.ftd.de/tm/tk/23370.html?nv=cd-rss) - ... Siemens verzichtet auf Entlassungen
Der Siemens-Konzern hat sich mit der IG Metall auf ein Maßnahmenpaket für Einsparungen in seiner Kommunikationssparte Com geeinigt. Dabei soll zunächst auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden... ...An der Börse gab der Kurs der Siemens-Aktie um 1,7 Prozent auf 61,83 Euro nach und lag damit am Ende des Kurszettels ...
Kann mir jemand erklären, warum Aktienhandel ein so schützenswertes Gut ist, warum Verstöße gegen Insiderhandel stärker geahndet werden als existenzielle Eingriffe in die Lebensautonomie der Mitarbeiter durch Massenentlassungen?
Vielen Dank schon mal.
In den Anfängen meiner Betriebswirtschaftlichen Ausbildung lernte ich die Funktion von Aktien noch so kennen: Eine Firma braucht Kapital, dazu gibt sie Aktien aus, tauscht also Geld gegen Firmenanteile.
Die Aktionäre bekommen, quasi als Verzinsung für das eingesetzte Kapital, eine Gewinnausschüttung (Dividende), die vom Geschäftsergebnis abhängig ist (gutes Ergebnis - hohe Dividende, schlechtes Ergebnis - wenig oder auch keine Dividende) und die Firma gehört ihnen zum Teil.
Für mein Verständnis ist nun das Geschäft abgeschlossen, die Ware "Aktie" ist verkauft.
Dass es jetzt einen Markt gibt, der die Aktien kauft und verkauft - gut, aber wem nutzt das?
Dem Unternehmen doch sicherlich nicht mehr, denn deren Geschäft (Geld gegen Anteile) ist abgewickelt. Jetzt befindet sich die Aktie auf einem Zweitmarkt, der mit dem eigentlichen Unternehmen nichts mehr zu tun hat.
Der Aktionär, den mit der Firma nicht wirklich etwas verbindet, will aber mehr als die Gewinnausschüttung, er will den Kursgewinn. Also wirkt er über die Aktionärsversammlung auf das Management ein, mehr Gewinne zu machen!
Das Management folgt diesem Auftrag, überlegt, wie Kosten gespart werden können und entlässt Personal, allein durch diese Maßnahme wird die Gesellschaft besser bewertet, die Aktienkurse steigen und der Aktionär macht seinen Gewinn daraus (er verkauft, wenn der Höchststand erreicht ist).
"... In Frankfurt beginnt am Morgen die Internationale Automobil-Austellung. Dax-Spitzenreiter waren Volkswagen. Die Papiere gewannen 1,6 Prozent. In den Verhandlungen um die Stellenabbau-Pläne schießt sich das Management auf den Haustarifvertrag ein. Konzernchef Bernd Pischetsrieder wies am Wochenende auf die Möglichkeit einer Kündigung dieser Vereinbarung hin, die betriebsbedingte Entlassungen bis zum Jahr 2011 ausschließt ..."
Was hat das Unternehmen davon - nichts, oder?
Entscheidet sich ein Unternehmen für das Personal (auf äußeren oder inneren Druck oder warum auch immer) , gibt es direkt die Retourkutsche vom Aktienkurs (http://www.ftd.de/tm/tk/23370.html?nv=cd-rss) - ... Siemens verzichtet auf Entlassungen
Der Siemens-Konzern hat sich mit der IG Metall auf ein Maßnahmenpaket für Einsparungen in seiner Kommunikationssparte Com geeinigt. Dabei soll zunächst auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden... ...An der Börse gab der Kurs der Siemens-Aktie um 1,7 Prozent auf 61,83 Euro nach und lag damit am Ende des Kurszettels ...
Kann mir jemand erklären, warum Aktienhandel ein so schützenswertes Gut ist, warum Verstöße gegen Insiderhandel stärker geahndet werden als existenzielle Eingriffe in die Lebensautonomie der Mitarbeiter durch Massenentlassungen?
Vielen Dank schon mal.
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