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Montag, Januar 09, 2006

Achtung, die Chinesen kommen!

In den 70er Jahren wurden in Deutschland die ersten japanischen Autos verkauft. Die heimische Industrie und die Fachpresse belächelten die rückständigen Autos und waren überzeugt, dass sich hier nie eine ernst zu nehmende Konkurrenz anschickte, den Markt zu erobern.

Circa 30 Jahre später ist allein Toyota mit seinem Gewinn besser als General Motors, DaimlerChrysler und Volkswagen zusammen – den Managern dürfte das Lächeln gewaltig eingefroren sein.

Wer sich jetzt die Mühe macht, die Pannenstatistiken des ADAC zu durchforsten, wird feststellen, dass Toyota immer Spitzenplätze eingenommen hat, in der Statistik von 2002 (untere Mittelklasse) teilen sich die Plätze 1 – 5 die Japaner untereinander, danach folgen dann Audi, VW und Opel (http://www.autokiste.de/start.htm?site=/
psg/2004/0404/3100.htm
).

Ebenfalls 30 Jahre später, also mit dem furiosen Gewinn von Toyota, präsentieren die Chinesen ihren ersten Geländewagen auf der IAA in Deutschland (http://www.faz.net/s/RubD23844CCD01247F4ADEBE785340802F1/
Doc~E6C9E6FBDF25A49B7A8250596AE7FA963~
ATpl~Ecommon~Scontent.html
). Und, als ob dieser Fehler nicht schon mal gemacht wurde – alle lächeln schon wieder und ziehen sich an den ersten Unzulänglichkeiten dieses Autos auf. Der ADAC testet dieses Auto und findet das Ergebnis katastrophal (http://www.presse.adac.de/meldungen/Crashtests/
Billig_Gelaendewagen_aus_China.asp?
ComponentID=126520&SourcePageID=14969
).

Die Geschichte Toyota wird sich wiederholen und nicht nur in der Automobilindustrie.

Anfang September 2005 reiste der EU-Ratspräsident Tony Blair durch die Welt und organisierte Aufträge für Europa. Ganz stolz war man auf den neuen Kunden China, der bei Airbus einkaufte:
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=18858 Milliardenauftrag für Airbus.

Drei Monate später liest sich dies, bei gleicher Überschrift, ganz anders:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,
OID5017350_REF1,00.html

Plötzlich ist von einer (kleinen) Gegenleistung zu lesen: … Es ist die größte Bestellung, die China jemals bei Airbus gemacht hat. Als Gegenleistung soll Airbus erstmalig eine Montagefabrik in dem ostasiatischen Land einrichten….

Nun, keine wirkliche Gefahr, die Chinesen können ja eh nur Reis anbauen, sonst sind die doch unterentwickelt, scheinen manche Manager zu denken – der schlecht kopierte chinesische Geländewagen wird schlichtweg nicht beachtet.

Es gibt zwar warnende Stimmen (http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1806195,00.html), die aber niemand ernst nehmen will.

Einen Monat später kommt die Bestätigung: http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/
Doc~E3C0778F48B3644B3842ECB94373B0E01~
ATpl~Ecommon~Scontent.html
Kaufen und kopieren: Wie China mit Airbus spielt.


Bereits im Juni 2003 konnte man lesen, dass die Chinesen sich stark für Flugzeuge interessieren: http://www.dglr.de/news/lrifakten/archiv/2003-06.html:

Die chinesische Unternehmensgruppe D´long International Strategic Investment übernimmt von der insolventen Fairchild Dornier das Entwicklungsprogramm für den Regionaljet 728…

Während dessen träumt der eine Teil unserer deutschen Manager vom erfolgreichen Absatz in einem Konsum-Entwicklungsland China und wie man dort unser KnowHow verkaufen könnte, der andere Teil bereitet schon einmal den Ausverkauf der Unternehmen vor.

Man trennt sich, wo es nur geht, von Mitarbeitern, wohl wissend, dass damit auch die Qualitätsansprüche nicht mehr zu erfüllen sind. Machen Sie sich darauf gefasst, dass Deutschland künftig nicht mehr in der Liga der Produzenten zu finden ist.

Schimpfen Sie nicht auf diese Unternehmensführer - die haben Ihren Auftrag klar verstanden: Mach Gewinne, alles Andere braucht dich nicht zu interessieren!

Und wie sieht es aus mit der Verantwortung für die Mitarbeiter, für den Wirtschaftsstandort Deutschland und wo bleibt die Soziale Komponente?

Wenn Sie noch daran glauben, dann werden Sie auch Ihrer Frau glauben, dass der fremde Mann in ihrem Bett vorher ein Frosch war, den sie nur geküsst hat
(http://www.fln.vcu.edu/grimm/frosch.html).

Wenn Sie der Meinung sind, dass ich alles zu schwarz sehe - beschimpfen Sie mich, sollten Sie mir recht geben, zeigen Sie mir dies durch Ihr Schweigen - vielen Dank.

1 Comments:

  • Ni hau erstmal.

    Am Ende läuft das hier noch wie bei den Amerikanern, die mittlerweile alles importieren müssen, was von mehr als drei Schrauben zusammengehalten wird.

    Insofern keine Beschimpfung von meiner Seite. Schweigen ist auch gerade aus. Aber ich kann ehrliche Freude darüber anbieten, wieder etwas von dir zu lesen.

    By Blogger Inishmore, at 14:13  

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