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Sonntag, Mai 03, 2009

Neues Spiel - neues Glück

Im Dezember 2006 stellte ich das Publizieren in diesem Blogs ein.

Das hatte nichts damit zu tun, dass der Sinn und Zweck einer funktionierenden Wirtschaftskontrolle nicht mehr gegeben war, sondern war Teil (m)einer Frustration, die Welt retten zu wollen und zu erkennen, dass die Welt die Rettung gar nicht will.
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Aber, ich denke, auch die Welt hat ein Recht, sich falsch zu verhalten und erst im Rahmen einer Weiterentwicklung eine Korrektur vorzunehmen.

Was gibt es für einen passenderen Zeitpunkt, als die Nachrichten zum Thema 1. Mai und Maikundgebungen - ein Thema, das nach wie vor aktuell ist und nach wie vor von denen, die es betrifft, ignoriert wird.

Als Start wiederhole ich hier nochmal mein Post vom 01.05.2006 - also vor 3 Jahren und lasse die Zahlen original:


Das Paradoxon
oder
Tag der Arbeit


Die meisten, die diese Zeilen lesen, haben einen Windows-Rechner. Will man diesen ausschalten, drückt man nicht auf einen Ausschalt-Button, sondern auf den Start-Button.

Ähnlich verhält es sich auch mit dem Tag der Arbeit: Rund 5 Millionen Bundesbürger würden was dafür geben, wieder Tage der Arbeit zu haben - kriegen sie aber nicht.

Na gut, aber die anderen 34 Millionen, die könnten am Tag der Arbeit doch arbeiten - tun sie aber nicht.

Warum nicht? Nun, der Tag der Arbeit ist ein Feiertag, laut Wikipedia ist er der Kampftag der Arbeiterbewegung.

Und das ist genau der Tag, an dem die Gewerkschaften den Politikern zeigen, dass sie was zu sagen haben - da wird demonstriert, dass die Schwarte kracht. Mit rund 7 Millionen Mitgliedern kann man schon was bewirken - repräsentiert man doch rund 20 % der Berufstätigen. Und damit es richtig kracht, holt man noch die 5 Millionen Arbeitslose dazu, macht Summa Sumarum 12 Millionen, die auf jeden Fall ein Interesse am Arbeitskampf haben müssen.Und tatsächlich: Es wurde demonstriert. Insgesamt wird bundesweit von 500.000 Demonstranten ausgegangen - die Arbeiterschaft hat sich hier endlich mal Gehör verschafft.

500.000 - das bedeutet, dass, wenn alle Gewerkschaftsmitglieder und die gesamte arbeitende Bevölkerung zu Hause geblieben sind, 10 % der Arbeitslosen auf sich und Ihre Bedürfnisse aufmerksam gemacht haben.

500.000 - das bedeutet, dass, wenn alle Arbeitslosen zu Hause geblieben sind, rund 7 % der gewerkschaftlich organisierten auf sich und Ihre Bedürfnisse aufmerksam gemacht haben.

500.000 - das bedeutet, dass, von 34 Millionen Arbeitnehmern und 5 Millionen Arbeitslosen ausgehend, also von 39 Millionen, die auf sich aufmerksam machen müssten oder sollten, tatsächlich 1,28 % auf der Straße waren.

Warum so wenig - ist doch klar: Wie kann man nur so blöd sein und an einem Feiertag zur Demonstration aufrufen? An einem Feiertag möchte sich der Werktätige doch nicht mit Themen wie Arbeit befassen und der Nicht-Werktätige erst recht nicht.

Und was die Politik betrifft: Was bitte ist eine namenlose Menge von 1,28 % - für so eine Minderheit muss man sich nicht wirklich einsetzten.

Ich wäre sehr gespannt, wieviele Demonstranten man auf die Straße bekäme, wenn heute eine Regierung den Tag der Arbeit abschaffen wollte - vielleicht sollten die Gewerkschaften mal diesen Slogan ausgeben - ich prognostiziere mindestens die 5-fache Menge.

Tja, liebe Gewerkschaftler - hier habt Ihr es versäumt, die Basis zu aktivieren. Und Ihr habt den Unternehmern Mut gemacht: Sie wissen jetzt, dass sie weitere Massenentlassungen vornehmen können und hier keinen Widerstand befürchten müssen, dass alle Forderungen der Gewerkschaften nach sozialer Gerechtigkeit und Mindestlöhnen nur Lippenbekenntnisse einer Minderheit sind.

Liebe Arbeitgeber, egal, wie viele Leute Ihr entlasst, macht einen Fehler nicht: Rüttelt ja nicht an dem heiligen Maifeiertag. So ein kleines Stück Revoluzzertum sollte man den Arbeitnehmern schon noch lassen - zum Träumen.

Na, nostalgisch geworden beim Lesen? Ich bin sicher, die aktuellen Zahlen sind ja sooo viel besser als damals, oder?

Dienstag, Dezember 12, 2006

Die Ruhe vor dem Sturm

Hallo, liebe Leserinnen und Leser,

die Mailanfragen zeigen mir, dass Sie auf die Fortsetzung dieser Veröffentlichungen sehr gespannt sind.

Im neuen Jahr geht es definitiv weiter - dann habe ich meinen Umzug abgeschlossen und werde wieder regelmäßig die Wirtschaft kontrollieren. Für Sie, für mich, für uns alle - für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine gesegnete Weihnacht und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2007.

Archie

Montag, Mai 01, 2006

Das Paradoxon
oder
Tag der Arbeit

Die meisten, die diese Zeilen lesen, haben einen Windows-Rechner. Will man diesen ausschalten, drückt man nicht auf einen Ausschalt-Button, sondern auf den Start-Button.

Ähnlich verhält es sich auch mit dem Tag der Arbeit: Rund 5 Millionen Bundesbürger würden was dafür geben, wieder Tage der Arbeit zu haben - kriegen sie aber nicht.

Na gut, aber die anderen 34 Millionen, die könnten am Tag der Arbeit doch arbeiten - tun sie aber nicht.

Warum nicht? Nun, der Tag der Arbeit ist ein Feiertag, laut Wikipedia ist er der Kampftag der Arbeiterbewegung.

Und das ist genau der Tag, an dem die Gewerkschaften den Politikern zeigen, dass sie was zu sagen haben - da wird demonstriert, dass die Schwarte kracht.

Mit rund 7 Millionen Mitgliedern kann man schon was bewirken - repräsentiert man doch rund 20 % der Berufstätigen. Und damit es richtig kracht, holt man noch die 5 Millionen Arbeitslose dazu, macht Summa Sumarum 12 Millionen, die auf jeden Fall ein Interesse am Arbeitskampf haben müssen.

Und tatsächlich: Es wurde demonstriert. Insgesamt wird bundesweit von 500.000 Demonstranten ausgegangen - die Arbeiterschaft hat sich hier endlich mal Gehör verschafft.

500.000 - das bedeutet, dass, wenn alle Gewerkschaftsmitglieder und die gesamte arbeitende Bevölkerung zu Hause geblieben sind, 10 % der Arbeitslosen auf sich und Ihre Bedürfnisse aufmerksam gemacht haben.

500.000 - das bedeutet, dass, wenn alle Arbeitslosen zu Hause geblieben sind, rund 7 % der gewerkschaftlich organisierten auf sich und Ihre Bedürfnisse aufmerksam gemacht haben.

500.000 - das bedeutet, dass, von 34 Millionen Arbeitnehmern und 5 Millionen Arbeitslosen ausgehend, also von 39 Millionen, die auf sich aufmerksam machen müssten oder sollten, tatsächlich 1,28 % auf der Straße waren.

Warum so wenig - ist doch klar: Wie kann man nur so blöd sein und an einem Feiertag zur Demonstration aufrufen? An einem Feiertag möchte sich der Werktätige doch nicht mit Themen wie Arbeit befassen und der Nicht-Werktätige erst recht nicht.

Und was die Politik betrifft: Was bitte ist eine namenlose Menge von 1,28 % - für so eine Minderheit muss man sich nicht wirklich einsetzten.

Ich wäre sehr gespannt, wieviele Demonstranten man auf die Straße bekäme, wenn heute eine Regierung den Tag der Arbeit abschaffen wollte - vielleicht sollten die Gewerkschaften mal diesen Slogan ausgeben - ich prognostiziere mindestens die 5-fache Menge.

Tja, liebe Gewerkschaftler - hier habt Ihr es versäumt, die Basis zu aktivieren. Und Ihr habt den Unternehmern Mut gemacht: Sie wissen jetzt, dass sie weitere Massenentlassungen vornehmen können und hier keinen Widerstand befürchten müssen, dass alle Forderungen der Gewerkschaften nach sozialer Gerechtigkeit und Mindestlöhnen nur Lippenbekenntnisse einer Minderheit sind.

Liebe Arbeitgeber, egal, wie viele Leute Ihr entlasst, macht einen Fehler nicht: Rüttelt ja nicht an dem heiligen Maifeiertag. So ein kleines Stück Revoluzzertum sollte man den Arbeitnehmern schon noch lassen - zum Träumen.

Dienstag, März 07, 2006

IGMetall und AEGler oder die Niederlage zum Sieg erklärt!

In der FAZ wird stolz berichtet, wie toll die Mitarbeiter der AEG gestreikt haben, keinen einzigen Streikbrecher habe es gegeben - Respekt!

Ja, liebe AEGler, da werden Eure Kinder und Kindeskinder noch davon reden, wie Sie stolz wieder zurück an Ihren Arbeitsplatz sind, um an der Vernichtung Ihres eigenen Arbeitsplatzes mitzuwirken.

Das sind sie, die deutschen Tugenden - mit der gleichen Gelassenheit gehen übrigens auch die Rindviecher in den Schlachthof - sorry.

Das ist ja wohl die absolute Lächerlichkeit, vom Zusammenschweißen der Mitarbeiter und der Macht des Proletariats zu sprechen.

IGMetall - Ihr habt verloren!
AEGler - Ihr habt verloren!

Meint Ihr wirklich, Ihr habt Electrolux etwas abgetrotzt? Die erhöhte Abfindung sind für das Unternehmen gewinnmindernd und werden somit über Steuerermäßigung wieder von der Allgemeinheit - also auch aus dem Steueranteil Ihrer Abfindung - getragen.

Nürnberg, Sie haben verloren!

Selbst das Qualifizieren der zukünftig freigesetzten wird nur einen geringen Erfolg haben - treffen sie, etwas qualifizierter, auf einen nicht vorhandenen Arbeitsmarkt.

Arbeitslose, Sie haben verloren!

Ihre geringe Chance, einen Arbeitsplatz zu finden machen Ihnen die qualifizierten AEGler streitig, für Sie gilt das Monopoly-Prinzip: "Gehe zurück zur Badstraße, gehe nicht überLOS, ziehe nicht 4.000 Mark ein!"

Arbeitende Bevölkerung in der Region Nürnberg, Sie haben verloren!

Die fehlende Kaufkraft der AEGler, wird einige Unternehmen in der Region zusammenbrechen lassen, was zu noch mehr Arbeitsuchenden führt.

Immobilienmarkt um Nürnberg, Sie haben verloren!

Wer seinen Wohnort verlassen will, um zur Arbeit zu ziehen, wird niemanden finden, der in einer so strukturgeschädigten Gegend das Geld ausgeben wird, was die Immobilie ihm wert war, der geringere Ertrag wird die erhöhte Abfindung schlucken!

Ich bin nicht stolz darauf, aber das habe ich kommen sehen
http://wirtschaftskontrolle.blogspot.com/2006/01/aeg-in-nrnberg-bis-jetzt.html
und ich habe Ihnen gezeigt, was man tun könnte
http://wirtschaftskontrolle.blogspot.com/2006/01/wie-ich-ihnen-und-dem.html

Warum setze ich mich eigentlich für Sie ein - anscheinend wollen Sie es gar nicht anders!?!

Sonntag, Februar 05, 2006

Der kleine satirische Seitenhieb: Richtlinien für das Fernbleiben von der Arbeit

Die Bundesregierung will neue Richtlinien für das Fernbleiben von der Arbeit erlassen. Vorbildlich. Zeit wird's. Aber keine Angst: das betrifft nur Menschen, die auch Arbeit haben. Noch.

Auszüge aus dem Konzeptpapier für entsprechende Klauseln im Arbeitsvertrag:

Krankheitsfall
Krankheit ist keine Entschuldigung. Auch ein Attest Ihres Arztes ist kein Beweis ! Denn wenn Sie in der Lage waren, den Arzt aufzusuchen, hätten Sie auch zur Arbeit kommen können.

Todesfall in der Familie
Wird nicht entschuldigt. Für den Verblichenen können Sie nichts mehr tun und jemand anderes kann genauso gut die notwendigen Maßnahmen treffen. Wenn Sie die Beerdigung auf den späten Nachmittag legen, geben wir Ihnen gerne eine halbe Stunde früher frei. Vorausgesetzt, Sie sind mit Ihrer Arbeit fertig.

Eigener Todesfall
Hier dürfen Sie mit unserem Verständnis rechnen, wenn

- Sie uns zwei Wochen vorher über Ihr Ableben informieren, damit wir rechtzeitig eine neue Kraft einstellen können. Hinweise auf unausgelastete Praktikanten oder studentische Hilfskräfte werden dankend angenommen.

- Sie spätestens bis 8.00 Uhr morgens anrufen, damit wir entsprechende Maßnahmen einleiten können.

- Ihre und die Unterschrift des behandelnden Arztes vorliegen, dass Sie verstorben sind. Liegen beide Unterschriften nicht vor, werden Ihnen die Fehlzeiten vom Jahresurlaub abgezogen.

Operation
Chirurgische Eingriffe an unseren Arbeitskräften sind untersagt. Wir haben Sie so eingestellt, wie Sie sind. Die Entfernung oder Veränderung eines Teiles von Ihnen verstößt gegen den vereinbarten Arbeitsvertrag.

Silberne oder Goldene Hochzeit
Für derartige Anlässe kann keine Freistellung gewährt werden. Wenn Sie 25 oder gar 50 Jahre mit dem gleichen Menschen verheiratet sind, sollten Sie froh sein, wenn Sie zur Arbeit antanzen dürfen. Wir können ja auch nichts dafür, dass sie erst mit 75 in Rente gehen können.

Geburtstag
Dass Sie geboren wurden, ist sicher nicht Ihr Verdienst. Darum sehen wir keine Veranlassung, Ihnen in solchen Fällen eine Freistellung zu gewähren. Und bevor Sie auf dumme Gedanken kommen: für den Geburtstag Ihrer Mutter, Ihrer Leihmutter, Ihres Vaters oder Ihres Samenspenders bekommen Sie ebensowenig frei.

Geburt eines Kindes
Für derartige Fehltritte unserer Angestellten ist natürlich keine Arbeitsbefreiung vorgesehen. Sie hatten ja schon Ihren Spaß.

Dienstag, Januar 31, 2006

Glosse: Rente mit 67

"Früher war alles besser!"

Wie hasse ich diesen Satz - und doch hat er sich, was die Rentenkasse betrifft, als wahr erwiesen.

Die Erfinder des Generationenvertrages sahen vor, dass ein Arbeiter mit 15 seine Lehre begann, bis 65 arbeitete und ordnungsgemäß mit 67 aus Langeweile und total überarbeitet starb: 50 Jahre einbezahlt, 2 Jahre herausgeholt - ein todsicheres System.

Heute ist Abitur die Mindestvoraussetzung für den Berufsanfänger. Ein Eintrittsalter in das Berufsleben von ca. 20 Jahren und ein Vorruhestand mit ca. 56, Maschinen, die das Arbeitsleben erleichtern, ein verbessertes Gesundheitssystem und Wellness-Programme für Alte lassen die Lebensqualität sichtbar anwachsen: 36 Jahre einbezahlen 24 Jahre herausholen, wenn man nur 80 Jahre alt wird.

Rechnerisch haben die Alten früher 4 % der einbezahlten Zeit wieder herausgeholt, unsere Alten heute, die sich krampfhaft weigern, dahinzusiechen und zu sterben, holen doch glatt zwei Drittel der Zeit ihr Geld aus der Rentenkasse heraus!

Pfui, Ihr Abzocker!

Aber nicht mit uns - Lebensarbeitszeit bis 67!

Das Konzept, das dahinter steht:

Alte sind für den Arbeitsmarkt nicht interessant, werden arbeitslos und versinken in Depressionen.

Jetzt machen wir den zweiten Schritt und hängen den aus der Arbeitslosigkeit befreienden Rententopf nun noch ein bischen höher.

Nicht falsch verstehen:

Wir wollen doch nicht die Arbeitskraft der Alten ausnutzen!

Uns reicht es völlig, wenn durch die verlängerte Schmach des Arbeitslosentums die Lebensqualität der Alten so weit sinkt, dass wieder ordnungsgemäß mit 67 gestorben wird.

In schwierigen Zeiten muss halt jeder sein Opfer bringen - diesen Beitrag als Zeichen der sozialen Verantwortung darf man von den Alten doch wohl erwarten!

Es wird Zeit, mal weniger egoistisch zu sein.

Donnerstag, Januar 19, 2006

"Politik ist ein schmutziges Geschäft!"

Nein, das Zitat ist - leider - nicht von mir, es stammt von einem Bilderwitz, in dem sich zwei Kanalarbeiter, bis zu den Knien in der Kloake stehend, unterhalten.

Daran musste ich gerade denken, als ich im Gehirn-Leerlauf meine biologischen Speicherbänke defragmentierte.

Es bahnt sich ein Untersuchungs-Ausschuss an. Warum? Nun, da sollen Beamte des BND (BundesNachrichtenDienst) Koordinaten an die Amis gegeben haben, damit diese in der Lage waren, ein bestimmtes Ziel im Irak zu vernichten.

Da bin ich doch total perplex. In Zeiten, in denen jedermann (mich eingeschlossen) mit einem Handheld-Pocket-PC mit integriertem GPS-Modul an jedem Ort der Welt die exakten Geokoordinaten ermitteln kann, brauchen die Amis (sozusagen die Erfinder des GPS) unsere Jungs vom BND, um die Koordinaten festzustellen?

Aus jeder Landkarte, die im Krieg eingesetzt wird, kann ich mit einem einfachen Lineal jeden Punkt der Erde auf mindestens 1 Meter genau herausfinden.

Ich schon, nur die Amis halt nicht - soll ich das wirklich glauben?

Der letzte bekannte Untersuchungsausschuss, an den ich mich erinnere, stellte fest (oder auch nicht), ob und inwiefern die Behörde unter der Aufsicht des ehemaligen Außenministers Fischer versagt hat. Dass dieser gerade im heißen Wahlkampf stattfand - ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Erinnern wir uns an den Moment des Kriegsbeginns im Irak: Bundeskanzler Schröder (jetzt Ex-, für die, die nicht auf dem aktuellen Stand sind) verweigerte den Beitritt der Bundeswehr in diesen Krieg und bekam dafür Lob und Anerkennung in ganz Deutschland. Angelika Merkel - damals noch nicht einmal der Hauch von Bundeskanzler - nutzte die Gelegenheit, den obersten Kriegs-Chef DschordschDabbelju Bush in Amiland aufzusuchen. Vermutlich entschuldigte sie sich für den Hasenfuß Schröder mit etwa folgenden Worten: Also, wenn ich Kanzlerin wär, ich würde Ihnen in jeden Krieg folgen (so oder so ähnlich oder auch nicht, ich war ja nicht dabei).

Das Versprechen fiel einfach, denn sie war ja nicht Kanzlerin!

Jetzt macht der Iran dicke Arme (baut einfach so eine Atombombe, die locker bis Berlin kommt) und der GW Bush erinnert sich an die unbedeutende Politikerin aus Good Old Germany, die mittlerweile doch Kanzlerin geworden ist (war da etwa Schützenhilfe der Amis im Spiel - hat nicht GW Bush auch durch wundersame Auszählungsergebnisse seine erste Wahl gewonnen??) und bei einem kleinen Einsatz im Iran behilflich sein könnte.

Jetzt hat sie ihr Dilemma, die Angela. Ein unbedarft gegebenes Versprechen muss eingehalten werden - das kostet Sympathien. Hat nicht der Strahlemann Schröder genau wegen seiner Verweigerung der Teilnahme an Kriegshandlungen seine Pluspunkte gewonnen?

Eine Strategie muss her - nichts leichter als das. Wenn man ja beweisen könnte, dass der Schröder ja doch mitgewirkt hat, dann wäre die eigene Veranlassung einer Teilnahme im Prinzip ja gar nicht mehr so schlimm um nicht zu sagen, normal.

Wie war das nochmal mit den Entführungen durch den CIA und den mit Folter erpressten Informationen - das passierte doch auch in der Regierungszeit von Schröder!

Und prompt erinnert man sich, dass doch damals, zeitgleich mit einem strategischen Einsatz der Amis, zufällig zwei BNDler im Irak waren - in der Regierungszeit des Hanoveraners.

Damit das auch die uninteressierten Bürger Deutschlands mitbekommen, muss jetzt natürlich ein Ausschuss her.

Ich wünsche mir, dass diese ganze Interpretation nur ein Resultat meiner Paranoia ist.

Ansonsten könnte es die politisch vorbereitete Rechtfertigung für einen zukünftigen Angriff auf den Iran sein - nach dem Motto: "was der Schröder kann, kann ich schon lange"!

Ach ja, sollte ich in nächster Zeit nicht mehr blogen, könnte es sein, dass der CIA mit mir wegen meiner Bemerkungen einen kleinen Rundflug macht und mir die angeblichen Folterstätten zeigt, aber das ist dann der Stoff für eine andere Geschichte.